Weil die von Abellio betriebenen Bahnlinien in NRW aktuell auf andere Betreiber übertragen werden, kommt es voraussichtlich bis Ende Februar zu Einschränkungen im Bahnverkehr. Auch am Niederrhein müssen sich Fahrgäste auf ausfallende Bahnfahrten einrichten, berichtet der VRR. Vor allem beim Regionalexpress zwischen Emmerich und Düsseldorf (RE 19) werden ab dem 17. Januar Fahrten ausfallen.
Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) weist auf ein vorübergehend eingeschränktes Angebot im Bahnverkehr hin. Das betrifft auch das Bahnangebot am unteren Niederrhein. Das eingeschränkte Angebot soll je nach Linie zwischen dem 8. Januar und 1. Februar umgesetzt werden und vorerst bis einschließlich 27. Februar 2022 (Betriebsende) gelten. Betroffen sind einzelne Linien in den bislang von Abellio betriebenen Netzen. Im Anschluss ist eine Rückkehr zum regulären Leistungsangebot vorgesehen.
Der Übergangsfahrplan mit vorübergehend eingeschränktem Angebot in unserer Region und in den benachbarten Gebieten sieht in den jeweiligen Netzen und auf den einzelnen Linien folgende Veränderungen vor:
S-Bahn Rhein-Ruhr
· RB 40 Essen – Hagen, ab dem 8. Januar kommen lokbespannte Züge zum Einsatz, der Fahrplan gilt aber weiterhin, lediglich eine Zusatzfahrt in der Hauptverkehrszeit (Verstärker) entfällt.
· RE 49 Einstellung ab 10. Januar, Alternativen sind durch die Linien S3 und S9 gewährleistet.
Ruhr-Sieg Netz
· RB 46 Bochum – Gelsenkirchen, Einstellung ab 17. Januar, ein Schienenersatzverkehr wird vorbereitet.
· RE 16 und RB 91 Auf dem Teilabschnitt zwischen Letmathe und Iserlohn Schienenersatzverkehr mit der Betriebsaufnahme zum 1. Februar 2022.
RRX
· RE 11 (RRX) Einstellung der Leistung zwischen Düsseldorf und Essen ab 17. Januar, Parallelverkehr ist durch RE 1 (RRX), RE 2, RE 6 (RRX) sowie weitere Linien gewährleistet.
Zwischen Essen und Kassel wird ein zweistündlicher Ersatzverkehr mit lokbespannten Zügen vorbereitet. Zudem besteht in diesem Abschnitt Parallelverkehr mit RE 1 (RRX), RE 6 (RRX) sowie RB 89 und RE 17.
Der Müngstener (S7) und Niederrheinnetz
· S 7 Reduzierung des Taktes ab 17. Januar, statt drei Fahrten in der Stunde nun stündlich zwei Zugleistungen.
· RB 35 Einstellung der Leistung ab 17. Januar. Parallelverkehre mit RE 42, RB 33 sowie RB 32 und RE3.
· RE 19 Ausfall von Zusatzfahrten in der Hauptverkehrszeit (Verstärker) zwischen Emmerich und Düsseldorf ab 17. Januar.
Fahrgästen wird vom VRR generell empfohlen, sich zeitnah vor Fahrtantritt über die aktuelle Situation zu informieren unter www.mobil.nrw/betreiberwechsel. Auch kurzfristige Fahrplanänderungen und Störungen werden in den elektronischen Fahrplanauskünften angezeigt.
Hintergrund:
Die drei Eisenbahnverkehrsunternehmen DB Regio NRW, National Express und VIAS Rail werden ab 1. Februar 2022 die bisher von der Abellio in NRW und angrenzenden Räumen betriebenen Regionalverkehrslinien übernehmen. Dies haben die politischen Gremien aller beteiligten Aufgabenträger in Folge der Insolvenz des Verkehrsunternehmens entschieden. Das Leistungsvolumen beträgt 21 Millionen Zugkilometer jährlich, verteilt auf fünf nordrhein-westfälische SPNV-Netze, mit Verkehrsleistungen auch in die benachbarten Bundesländer und grenzüberschreitend in die Niederlande. Bereits seit Beginn des neuen Jahres werden die über 1.000 Abellio-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter in die drei übernehmenden EVU eingeführt, in ihre neuen Arbeitsplätze eingearbeitet und, soweit notwendig, geschult.
DB Regio wird als Nahverkehrstochter der Deutschen Bahn AG die Linien der S-Bahn Rhein-Ruhr (S 2, S 3, S 9, RB 32, RB 40 und RE 49) sowie das Ruhr-Sieg-Netz mit den Linien RE 16, RB 46 und RB 91 übernehmen. National Express wird künftig die Rhein-Ruhr-Express-Linien RE 1 (RRX) zwischen Aachen und Hamm und RE 11 (RRX) zwischen Düsseldorf und Kassel betreiben. Das Eisenbahnverkehrsunternehmen bedient unter anderem bereits die Linie RE 4 zwischen Aachen und Dortmund, den RE 6 (RRX) zwischen Flughafen Köln/Bonn und Minden und den RE 5 (RRX) zwischen Wesel und Koblenz und ist somit zukünftig für den Betrieb aller alle RRX-Linien verantwortlich. Das Eisenbahnverkehrsunternehmen VIAS Rail wird das Niederrheinnetz mit der grenzüberschreitenden Linie RE 19 zwischen Düsseldorf und Arnhem/Bocholt und der RB 35 zwischen Gelsenkirchen und Mönchengladbach sowie die Linie S 7 zwischen Wuppertal und Solingen übernehmen.
Diese Vergaben sind als Notvergaben im Rahmen einer sogenannten freiwilligen ex-ante-Transparenzbekanntmachung erfolgt. Die hieraus resultierenden Beauftragungen laufen als Direktvergaben bis Dezember 2023. Für die Zeit danach sollen die Verkehre in der Zwischenzeit mit langfristigen Laufzeiten neu ausgeschrieben werden.
(Foto: Verkehrsverbund Rhein-Ruhr/VRR)
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